Home Sonstiges Kerkermeister von Philippi
19.04.2025
Christliche Gemeinde wohin?   Philadelphia oder Laodizea
Kerkermeister von Philippi PDF Drucken E-Mail

Anspiel von K. B.

Der Kerkermeister zu Philippi


 

Dionysus:

Ich grüße dich Alexander!

 

Alexander: Mein Gruß auch dir,

Dionysus!

 

D: Ich bin gerade in Philippi um meine Ware bei den Purpurkrämern abzuholen um sie dann in Korinth weiterzuverkaufen. Das ist ja zur Zeit das große Geschäft.

Bei dieser Gelegenheit traf ich eine ungewöhnliche Frau. Sie heißt Lydia und ist gebildet und wohl auch sehr reich.

Sie sprach mit mir über einen, der Jesus oder so ähnlich heißt und ein auferstandener Gottessohn sein soll.

Ich vermute sie gehört zu dieser Judensekte der Nazarener oder auch Christen ,wie sie drüben in Antiochia genannt werden. Denen wird ja manches nachgesagt.

 

A: Vieles stimmt aber nicht oder ist verdreht, was da die Leute munkeln.

Ich muss Dir, lieber Dionysus, etwas sagen. Ich bin auch Christ. Ich kenne diesen Jesus, von dem du gerade sprichst.

 

D: Du als Kerkermeister und auch einer von diesen Unruhestiftern.

Ich kann mir das gar nicht vorstellen, was dich dazu gebracht hat.

Du hast doch immer an unsere Götter geglaubt.

 

A: Vor einigen Monaten hätte ich das auch nicht für möglich gehalten.

Aber höre erst mal meine Geschichte.

Eines Tages wurden bei einem Aufruhr zwei Männer verhaftet. Die Stadtrichter hatten mir befohlen, sie ganz sicher zu verwahren. So steckte ich sie in das unterste Gefängnis und habe sie sogar noch mit den Füßen angekettet ,obwohl sie ganz übel zugerichtet waren. Sie bluteten aus vielen Wunden.

Du kennst mich. Ich hatte kein Mitleid! Wer ins Gefängnis muss ist ein übler Verbrecher.

Sie wurden ja verhaftet, weil sie einen angesehenen Bürger unserer Stadt geschädigt haben. Dieser hatte eine Magd, die weissagen konnte. Sie haben diesen Wahrsagegeist ausgetrieben. Deshalb haben sie es nicht anders verdient, so dachte ich damals.

 

Doch die anschließende Nacht hat mein Leben völlig verändert.

 

Ein starkes Erdbeben erschütterte gerade die Stelle auf dem unser Gefängnis steht. Ich wurde aus dem Schlaf gerissen und war gleich hellwach.

Alle Türen standen auf. Mein erster Gedanke war: Die Gefangenen sind weg! Mir war in dieser Sekunde sonnenklar, was mit mir am nächsten Morgen geschehen würde.

Deshalb zog ich mein Schwert und wollte mich umbringen, als ich plötzlich eine laute Stimme hörte. Es war dieser Paulus, so hieß einer dieser Gefangenen im untersten Gefängnis.

 

 Gedankenpause

 

D: Das ist ja unglaublich. Erzähle doch weiter. Was sagte er denn?

 

A: Ich soll mich nicht töten. Alle Gefangenen wären noch hier.

Wie benommen nahm ich eine Fackel und stieg in das Verließ hinunter.

Ich konnte nicht begreifen, wieso die Gefangenen nicht geflohen waren. Sie standen alle um diesen Paulus und seinen Begleiter herum und hörten ihm zu.

In diesem Moment erkannte ich, dass dieser Paulus was wirklich Wichtiges zu sagen hatte und das dieses Erdbeben mit seinem Gott zu tun hatte. Dieser Gott musste was ganz anderes sein als unsere Götter in ihrem Olymp.

 

D: Das hat mir Lydia auch gesagt. Sie behauptete, ihr Gott wäre der Einzige und Lebendige. Alle unsere Götterstatuen wären nur tote Figuren.

Das hat mich sehr aufgeregt. Allerdings habe ich auch manchmal meine Zweifel, ob unsere Götter uns hören und helfen können.

 

A: Höre zu. Das Erdbeben hatte nicht nur das Gefängnis erschüttert, sondern auch mein Innerstes.

So fiel ich vor Paulus und seinem Begleiter, auf die Knie und fragte:

"Was muss ich tun, damit ich gerettet werde?"

Ich erkannte nämlich in diesem Augenblick, dass mein bisheriges Leben in eine ganz falsche Richtung gelaufen ist. Irgendwie wurde mir klar, dass sich mein Leben ändern müsste und zwar völlig.

 

D: Aber Alexander, wie kannst du so was nur sagen! Ich weiß, hast du dir nie etwas zu Schulden kommen lassen. Du hast immer deine Pflicht getan und bist nicht bestechlich, wie so manche andere.

 

A: So dachte ich auch immer von mir selbst. Doch in diesem Moment begriff ich, dass dieser Gott des Paulus mir in´s Herz schaut und dort gibt es wahrlich viele finstere Ecken. Ich zitterte am ganzen Körper.

Dann sagte Paulus zu mir:

"Glaube an den Herrn Jesus und du wirst selig werden!"



D: Was soll das denn heißen "Selig werden"?



A: Glaube an den Herrn Jesus und du wirst gerettet werden.

 

D: Eine seltsame Antwort. Ich hätte etwas ganz anderes erwartet. Etwas mit großen Opfern, vielleicht auch mit Fasten, wie das manche unserer Philosophen praktizieren.



A: Nein, das braucht es nicht. Es geht einzig allein um den Glauben.

 

D: Was bedeutet denn eigentlich glauben an Jesus?

 

A: Sich anvertrauen! Sein Leben diesem Jesus Christus ganz anvertrauen.

Sich völlig auf Ihn verlassen, weil er der Sohn Gottes ist.

Ich habe das in meinem Leben erlebt, dass das die Wahrheit ist. Ich bete zu IHM und lese die Schriften über IHN und merke auch, dass ER mich verändert. ER ist das Licht und die Wärme, die mein Leben neu macht.

 

D: Das begreife ich nicht. Alexander, ich denke du kommst richtig ins Schwärmen.

Außerdem, wenn es diesen wahren Gott gibt, musst du bestimmt erst etwas besonders Gutes tun, damit er dich annimmt.

 

A: Gerade das ist ja das Wunderbare an diesem Jesus. Er nimmt uns an, wie wir sind. Wir müssen nicht erst großartige religiöse Leistungen vorweisen.

Dieser Jesus Christus ist den Verbrechertod am Kreuz gestorben, um für alle Menschen die Erlösung von allen Sünden zu erwirken.

Als er am Kreuz hing sprach er zu einem Verbrecher neben sich:

"Heute wirst du bei mir im Reich Gottes sein!"

Dieser hatte nur mit ehrlichem Herzen gesagt: "Denke an mich Herr, wenn du in dein Reich kommst."

 

D: Das verstehe ich aber nicht,

wieso lässt sich dieser Sohn Gottes kreuzigen?

 

A: Gott liebt uns so sehr, dass er seinen eigenen Sohn für uns geopfert hat . Jesus hat unsere Schuld bezahlt. Dadurch werden wir vor Gott gerecht und somit auch gerettet, wenn wir an Jesus glauben.

Das alles hat mir Paulus in dieser Nacht erklärt. Danach sind wir zu mir gegangen und meine Familie war auch ganz begeistert, von dem was Paulus erzählte.

Ja, wir wollten auch alle gerettet werden und ließen uns taufen.

 

D: Gerettet? Vor was habt ihr denn Angst, dass ihr diesen Jesus als Retter braucht?

 

A: Aber schau doch, wo kommen wir hin, wenn wir uns immer nur auf unsere eigene Kraft und unseren eigenen Verstand verlassen. Wenn wir versuchen, ohne Gott zu leben, entfernen wir uns von IHM und werden schuldig. Vor diesen heiligen Gott sind alle Menschen Sünder und müssten auf ewig getrennt von IHM sein.

Weil Gott nicht will, dass die Menschen ,die er liebt verloren gehen, hat er seinen Sohn für uns Mensch und Bruder werden lassen und wer an Ihn glaubt, wird gerettet.

 

D: Lieber Alexander. Lass es gut sein. In meinem Kopf dreht sich schon alles.


Auf einer Seite hört sich das, was du sagst so einfach an und ist doch wieder verwirrend und kompliziert.

Ich muss da erst in aller Ruhe darüber nachdenken und auch mehr über diesen Jesus erfahren.

 

Überleitung zur neutestamentlichen Lesung

Liebe Gemeinde! So wie seinerzeit Dionysos von seinem Freund Alexander von seinem Glauben an Jesus gehört hat, können wir heute die Botschaft von Jesus Christus nachlesen und viel über unseren Retter erfahren.

Die Aufforderung "glaube an den Herrn Jesus" gilt auch uns heute.

Deshalb möchte ich uns diesen Bibelabschnitt einmal vorlesen: Apg. 16,16ff